Weltsalon 2017

Schauplatz Demokratie

Worte, Ziele, Taten für eine offene Gesellschaft

Demokratie, Freiheit und eine pluralistische, bunte, offene und tolerante Gesellschaft gibt es nicht zum Nulltarif. Sie müssen jeden Tag aufs Neue verteidigt werden. Deshalb stand der Weltsalon 2017 unter dem Motto „Wir, alle“ und “ präsentierte sich als „Schauplatz der Demokratie“.

In 14 interaktiven Installationen stellte dieser Ort die Frage, was aus unserem Miteinander, unseren Grundwerten geworden ist – und wohin die Reise gehen soll.

Interaktive Installationen und Kunst

Der spanische Urban-Art-Künstler SpY formte aus mehreren tausend Zwei-Cent-Münzen das Wort „Democracy“ zur Kunst – elf Meter lang erstreckte es sich an der Wand des Weltsalons. In Anlehnung an Carl Spitzwegs Werk „Gefährliche Passage“ lud das renommierte Wiener Künstlerkollektiv God’s Entertainment dazu ein, auf der Passage über einen mit Tinte gefüllten Pool zu balancieren. Der nicht ungefährliche, schmale Grat der Demokratie – wörtlich umgesetzt. Jeder Fehltritt bedeutet den Absturz. Und wer fällt, ist gezeichnet. Jugendliche des International Munich Art Lab (IMAL) hatten für den Weltsalon das Werk „tabula rasa“ erschaffen. Eine Arbeit, die den Blick junger Menschen auf unsere Gesellschaft widerspiegelte.
Der Einkaufswagen ist Inbegriff einer modernen Konsumgesellschaft. In der Installation „Shoppingmall“ deuteten Künstler*innen aus München und dem Allgäu die Bedeutung dieses Alltagsgegenstandes um.

Viele weitere Installationen setzten sich mit der ganz konkreten Bedeutung der so abstrakt anmutenden „freiheitliche demokratischen Grundwerte“ auseinander – so etwa das „Sofa der Toleranz“, das die Auswirkungen von Vorurteilen am eigenen Leib spürbar machte, die Installation „Werte verbinden“, die auf eindrucksvolle Weise zeigte, welche Werte das Netz des Gesellschaft zusammenhalten oder der „Shop der Menschenverachtung“, der auf beklemmende Weise verdeutlichte, wie – ganz einfach und legal erhältliche – sexistische und rechtspopulistische Alltagsprodukte Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass gesellschaftsfähig machen.

Benefizkonzerte

Zu einer großen Tanzfläche wurde der Weltsalon gleich an vier Abenden – und das für einen guten Zweck. Es ist schon längst guter Brauch, dass Deadline, die Band der Redakteure der Süddeutschen Zeitung, im Weltsalon Cover-Songs zum Besten gibt. Die Münchner Combo Simply Soul zog das Publikum mit ihrer wilden Mischung aus Politik, Party, anspruchsvollen Texten und brillanter Musik in den Bann. Wie an allen Musik-Abenden spielten auch Strom & Wasser, die Polit-Musiker aus dem Norden Deutschlands, ihren Mix aus Punk und Poesie auf Spendenbasis. Die Resident-Bigband des international renommierten Techno-Clubs Harry Klein begeisterte mit einer Live-Show, bei der die Kreativität und Klangvielfalt einer Bigband auf die wirkungsvolle Klarheit von Techno-Sound traf.

Kabarett

In seinem hochpolitischen und gleichzeitig komischen Unterhaltungsprogramm bahnte sich Ecco Meineke einen Weg durch das Labyrinth der Lebensmittelsysteme. „Gibt es menschliche Intelligenz auf der Erde, oder: Wie blöd kann man sein?“ Diese Frage beantwortete der Gewinner des Bayerischen Kabarettpreises 2016 HG. Butzko. Mit einer Mischung aus Kabarett, Schauspiel und Musik widmete sich Michael Altinger der Frage, wie man eine Lichtgestalt wird und das beliebte Duo aus Altoberbürgermeister Christian Ude und Uli Bauer mit ihrer Show »Der doppelte Ude“ begeisterte ebenfalls das Publikum.

Podiumsdiskussionen

An drei Abenden waren – in Kooperationsveranstaltungen mit dem Bayerischen Rundfunk – Referent*inneen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Münchner Stadtgesellschaft zu Gast auf der Bühne des Weltsalons. Sie alle beleuchteten das Thema „Wir, alle“ aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und Positionen und regten zu spannenden Diskussionen an. Mit der europäischen Idee der Demokratie und Freiheit und der Verteidigung unserer pluralistischen, bunten, offenen und toleranten Gesellschaft setzen sich der investigative Journalist Hans Leyendecker, Dr. h. c. Wolfgang Thierse, Präsident des Deutschen Bundestages a. D., sowie der Extremismus-Forscher Prof. Dr. Andreas Zick auseinander. Eine Diskussion mit nachdenklich stimmenden Ergebnissen zum Thema „Die Macht der Daten“ führten Big-Data-Unternehmerin Yvonne Hofstetter und Wissenschaftsphilosoph Prof. Dr. Klaus Mainzer. Eine Debatte um die Frage „Welche Stadt wollen wir sein“ entfachten sieben Podiumsteilnehmer*innen aus der Münchner Stadtgesellschaft und ein Gast aus Berlin mit ihren pointierten Stellungsnahmen. Stressforscher Dr. Mazda Adli, Intendant der Münchner Kammerspiele Matthias Lilienthal, Stadtbaurätin Prof. Elisabeth Merk, Gründer der SchlaU-Schule Michael Stenger, Pfarrer Rainer Maria Schießler, Karin Lohr und Dr. Margit Roth als Chefredakteurin und Geschäftsführerin von BISS und Gründer der Wogeno Christian Stupka.

Live-Reportagen

Aus dem Programm des Weltsalons nicht mehr wegzudenken, sind die Live-Reportagen. An zwei Abenden wurden die Besuchenden zu den letzten Naturparadiesen unserer Erde entführt. Der Fotograf Roland Marske zeigte Wildtiere in ihren meist bedrohten Lebensräumen und untermalte seine Dia-Multi-Visions-Show mit musikalischer Vielfalt und persönlichen Kommentaren. Der National-Geografic-Unterwasser-Fotograf David Hettich ließ seine Leidenschaft für die geheimnisvolle Welt der Ozeane auf die Besuchenden überspringen.

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