Kulturpreis 2013 der Bayerischen Landesstiftung

Auszeichnung für Tollwood-Chefin Rita Rottenwallner

Am Montag, den 2.12.2013 erhielt Tollwood-Chefin Rita Rottenwallner von Dr. Markus Söder, dem Bayerischen Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, den Kulturpreis 2013 der Bayerischen Landesstiftung. Die Auszeichnung wurde für »herausragende Leistungen auf kulturellem Gebiet« verliehen.

In der Laudatio heißt es: »Seit nunmehr 25 Jahren veranstaltet Rita Rottenwallner mit ihrem Team alljährlich im Juni – Juli auf dem Gelände des Olympiaparks das Kulturfestival »Tollwood«. Hinzu kommt seit 1991 das »Winter-Tollwood«, das immer im Dezember auf der Theresienwiese seine Heimat gefunden hat. Das Interesse an diesen Veranstaltungen ist enorm: Pro Jahr können die Veranstalter mit rund 1,5 Millionen Besuchern rechnen.

Bemerkenswert ist auch das Geschäftsmodell von »Tollwood«. Rita Rottenwallner hat von Anfang an bewusst auf staatliche und städtische Subventionen verzichtet. Tollwood muss deshalb seinen Betrieb selbst erwirtschaften und ist trotzdem kein reines Wirtschaftsunternehmen. Es besteht aus einem »Profit-Zweig« und aus einem »Non-Profit-Zweig«, wobei der eine den anderen finanziert. Die vermieteten oder verpachteten Verkaufsstände auf dem Tollwood-Gelände finanzieren weitgehend die kulturellen Veranstaltungen und ökologischen Projekte.

Denn das ist eine weitere Besonderheit bei »Tollwood«. Das Festival will nicht nur ein Kultur-Event sein. Es leistet sich eine Haltung. Dazu gehören Toleranz und Internationalität genauso wie ein pfleglicher Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Und weil Rita Rottenwallner seit 25 Jahren für Ökologie und Umweltbewusstsein wirbt, Projekte initiiert wie die Bio-Zertifizierung der Festivalgastronomie oder die Aktion »Bio für Kinder«, um nur zwei Beispiele zu nennen, wäre sie eigentlich auch für den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung in Frage gekommen.

Bei allem gesellschaftlichen Engagement ist »Tollwood« trotzdem in erster Linie ein Kulturfestival. Es geht um Kunstaktionen, um Theater und um Konzerte. Das Programm ist insgesamt erfreulich vielseitig, präsentiert unterschiedlichste stilistische und ästhetische Positionen und geht immer wieder auch Risiken ein. Bei der Musik hat man gelegentlich den Eindruck, dass Künstler und Publikum in den letzten 25 Jahren gemeinsam etwas älter geworden sind, über Nachwuchsmangel muss »Tollwood« trotzdem nicht klagen. So mancher Besucher von heute hat seinen ersten »Tollwood«-Besuch vor über 20 Jahren auf den Schultern seines Papas absolviert. Das hat auch damit zu tun, dass das Festival seit jeher »Kultur für alle« präsentieren möchte. Mehr als 70 Prozent aller kulturellen Veranstaltungen werden kostenlos angeboten und die großen Theater- und Konzertveranstaltungen kosten hier weit weniger als irgendwo sonst.

Vor drei Jahren überreichte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer das Bundesverdienstkreuz an Frau Rottenwallner. Damals sagte er: »Frau Rottenwallner hat sich durch Gründung und Leitung des Tollwood-Festivals in München um Bayern und seine Landeshauptstadt als Kunst- und Kulturstandort in besonderem Maße verdient gemacht.« Dafür verdient sie auch den Dank des Freistaats Bayern.«

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